Loos-en-Gohelle und sein kulturelles Ökosystem: Partizipative Kulturarbeit als Grundlage für raum-bezogene Identifikation und gesellschaftlichen Zusammenhalt
Die nordfranzösische Kleinstadt Loos-en-Gohelle mauserte sich nach dem Kohleausstieg 1986 von einer ehemaligen Bergbauhochburg zur Modellkommune für Nachhaltigkeit. Weniger bekannt ist die Bedeutung von kulturpolitischen Maßnahmen in diesem Strukturwandel: Während in anderen Kommunen des Nordfranzösischen Kohlereviers die Kulturpolitik eingesetzt wurde, um das Image der Region zu verändern, zielte Loos-en-Gohelle darauf ab, die lokale Bevölkerung in den sozial-ökologischen Transformationsprozess mit einzubinden. Partizipative Kulturarbeit wurde somit zum Instrument der Emanzipation. Jedoch scheinen die Möglichkeiten einer Mobilisierung der Bevölkerung in den letzten Jahren an einem Wendepunkt angelangt zu sein. Loos-en-Gohelle steht vor der Herausforderung, neue Formen der kulturellen Teilhabe aufzubauen, um zu verhindern, dass die Dynamik nachlässt.
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Zitation
Florentin, D., Veys, M., Robic, N., & Faltermeier, K. (2023). Loos-en-Gohelle und sein kulturelles Ökosystem: Partizipative Kulturarbeit als Grundlage für raum-bezogene Identifikation und gesellschaftlichen Zusammenhalt. RIFS Study, November 2023.