Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Helmholtz-Zentrum Potsdam

Globale Energiewende: Wissenschaftler geben Empfehlungen für Zusammenarbeit mit Nordafrika

27.10.2016

Nordafrika hat großes Potenzial für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen. (c) istock/Ugurhan Betin; Pixelio/Rainer Sturm
Nordafrika hat großes Potenzial für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen. (c) istock/Ugurhan Betin; Pixelio/Rainer Sturm

Deutschland verfolgt beim Ausbau der erneuerbaren Energien und der Verbesserung der Energieeffizienz ehrgeizige Ziele. Die Energiewende made in Germany ist für viele Industrie- und Entwicklungsländer eine Quelle der Inspiration. Deutsches Know-how in diesem Bereich ist eine Kernkomponente deutscher Entwicklungszusammenarbeit.

Deutschland ist bereits der größte bilaterale Mittelgeber im Energiesektor. Es kann jedoch kann weitaus mehr unternehmen, um die internationale Kooperation und Deutschlands Rolle weiter zu stärken. Mit konzertierten Aktionen zum Ausbau erneuerbarer Energien und zur Förderung von Energieeffizienz im Ausland kann eine globale Energiewende vorangetrieben und damit die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und der UN-Nachhaltigkeitsziele erheblich gefördert werden.

Nordafrika hat großes Potenzial für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen. (c) istock/Ugurhan Betin; Pixelio/Rainer Sturm
Nordafrika hat großes Potenzial für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen. (c) istock/Ugurhan Betin; Pixelio/Rainer Sturm

Mit seinem gewaltigen, aber kaum genutzten Potenzial für Erneuerbare und Energieeffizienz sind nordafrikanische Länder für Deutschland lohnende Partner für die Zusammenarbeit im Energiesektor. Von den dort gemachten Erfahrungen mit der Förderung von Erneuerbaren kann die internationale Energiewende-Politik Deutschlands insgesamt enorm profitieren. Vor diesem Hintergrund gibt der neue IASS Policy Brief „Die internationale Energiewendepolitik stärken – in Nordafrika und darüber hinaus“ wichtige Empfehlungen für die deutsche Unterstützung von internationalen Energiewenden.

Der Policy Brief formuliert drei Empfehlungen:

Botschaft 1:

Das Wissen über politische Prioritäten der Partnerländer erweitern. Erfolgreiche internationale Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien & Energieeffizienz erfordert eine klare Ausrichtung an den politischen Prioritäten der Partnerländer. Kontextspezifisches Wissen über Triebkräfte und Hemmnisse ist jedoch gering. Dieses Defizit kann durch politikorientierte Forschung behoben werden.

Botschaft 2:

Mit Energiewenden sozioökonomische Vorteile schaffen. Arbeitsplätze und lokale Wertschöpfung sind wichtige Prioritäten in Partnerländern, die durch Energiewenden gefördert werden können. Deutschland sollte kleine und mittlere Unternehmen stärker unterstützen – durch Aus- und Weiterbildung sowie durch Technologietransfer mittels Vernetzung von Unternehmen in vielversprechenden Segmenten der Wertschöpfungskette.

Botschaft 3:

Die Kommunikation zu internationalen Aktivitäten vereinheitlichen. Die Einrichtung einer bundeseigenen Internetseite, die umfassende Informationen zur Tätigkeit der verschiedenen Ministerien und Organisationen liefert, würde die Sichtbarkeit der deutschen Aktivitäten deutlich erhöhen.

Röhrkasten, S., Quitzow, R., Auktor, G., Westphal, K. (2016): Die internationale Energiewendepolitik stärken – in Nordafrika und darüber hinaus. - IASS Policy Brief, 2016, 4.

Kontakt

Rainer Quitzow

Prof. Dr. Rainer Quitzow

Forschungsgruppenleiter
rainer [dot] quitzow [at] rifs-potsdam [dot] de
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