Neue Werkzeuge im Kampf gegen Luftverschmutzung notwendig? Umfrage startet
05.12.2014
Luftverschmutzung und Klimawandel werden häufig als voneinander unabhängige Themen mit unterschiedlichen Ursachen und Wirkungen wahrgenommen. Auch der Gesetzgeber behandelt sie getrennt: Für Luftverschmutzung sind häufig die Länder und Kommunen selbst zuständig, während der Klimawandel auf der nationalen und internationalen Agenda steht. Doch tatsächlich sind Luftverschmutzung und Klimawandel eng verknüpft. Daher ist die Entwicklung von umfassenden Maßnahmen wünschenswert, die eine Reduktion der Emissionen sowohl von Treibhausgasen als auch von Luftschadstoffen vorantreiben.
Doch wie entwickelt man einen solch integrativen Ansatz und was kann bei der Entscheidungsfindung hilfreich sein? In Zusammenarbeit mit der Europäischen Umweltagentur führt das IASS derzeit eine Online-Umfrage durch, die sich vor allem an Mitarbeiter von Behörden und Nichtregierungsorganisationen richtet. Ziel ist es, Informationen über das Bewusstsein der Verbindungen zwischen Luftqualität und Klimawandel zu erhalten und den Nutzen eines interaktiven Werkzeugs zur Entscheidungsunterstützung einzuschätzen, das Informationen über die Auswirkung zum Beispiel von Verkehrsmaßnahmen auf Luftqualität und Klimawandel für europäische Städte liefert.
„Es gibt bereits eine Vielzahl ähnlicher Werkzeuge, aber sie befassen sich meist nur mit einzelnen Fragen wie etwa der Luftreinhaltung und berücksichtigen keine Verknüpfungen mit anderen Phänomenen wie dem Klimawandel“, sagt die Atmosphärenwissenschaftlerin Erika von Schneidemesser vom IASS, unter deren Regie der Fragebogen entstanden ist. Gemeinsam mit ihren Kollegen möchte sie herausfinden, ob es sich lohnt, ein neues, umfassenderes Werkzeug zu entwickeln. „Durch die Umfrage wollen wir erfahren, ob relevante Akteure solche Werkzeuge überhaupt in ihre Entscheidungsfindung einbeziehen und was sie gegebenenfalls davon erwarten.“ Per E-Mail haben die Wissenschaftler rund 1000 Mitarbeiter von Stadtverwaltungen und anderen Institutionen in Europa zur Teilnahme an der Umfrage eingeladen. Mitte Februar beginnt die Auswertung.
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Photo: (c) istock
05.12.2014